Stellungnahme zum Segnungsverbot
In der Pfarrgemeinderatssitzung vom 10.05.2021 hat sich die Mehrheit der Sitzungsteilnehmer für die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ausgesprochen.
Der Mensch ist ein von Gott gewolltes Geschöpf, sein Geschöpf, mit allen ihm gegebenen Eigenschaften und Neigungen. Der Mensch ist von Gott geliebt und angenommen, mit all seinen Stärken und Schwächen, seiner Herkunft, seiner Hautfarbe, seiner Geschlechtlichkeit und sexuellen Orientierung. Gott hat den Menschen als soziales Wesen, als ein auf einen anderen Menschen, auf das „Du“ zugewandtes Wesen erschaffen. Diese Beziehung zwischen zwei Menschen ist von Gott gewollt. Wird diese Beziehung in Treue und Verantwortung zueinander gelebt und diese Lebensgemeinschaft bewusst auf Gott hin ausgerichtet, so ist sie im Sinne Gottes angelegt. Die Kirche sollte einem Paar, dass sich für Ihre Beziehung den Segen Gottes erbittet, diesen Segen Gottes mit Freude gewähren, ohne Bewertung der Geschlechterpaarung. Der Stellungnahme der Glaubenskongregation, dass der Segen Gottes jedem Menschen, egal welchen Geschlechtes und welcher sexuellen Orientierung zwar zugesprochen werden kann, nicht aber der gleichgeschlechtlichen Beziehung, die sich aber aus diesen gottgegebenen Neigungen ergibt, ist für die Mehrheit des Pfarrgemeinderates inkonsequent und nicht nachvollziehbar. Die Haltung der Glaubenskongregation, eine gleichgeschlechtliche Lebenspartner-schaft sei nicht im Sinne Gottes angelegt, weil Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat, legt den Verdacht nahe, dass die Glaubenskongregation in vorausschauender Weise das heilige Sakrament der Ehe zwischen Mann und Frau schützen will. Der Pfarrgemeinderat ist mehrheitlich der Meinung, eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paaren stellt das heilige Sakrament der Ehe zwischen Frau und Mann keineswegs in Frage.
Eine Pin-Wand-Aktion in der Stiftskirche mit der zentralen Frage, „Wie stehen Sie zum Segnungsverbot von gleichgeschlechtlichen Paaren?“ ergibt ein buntes Kaleidoskop mit dem überwiegenden Tenor, dass die Kirche gleichgeschlechtlichen Beziehungen den Segen Gottes zusprechen soll. In dem Stimmungsbild von „sofort austreten“ bis zu „nicht austreten“, finden sich wenige der Glaubens-kongregation entsprechende Meinungen, die sich auf bestimmte Bibelstellen berufen und die herkömmliche Beziehungsvorstellung zwischen Mann und Frau hervorheben. Die meisten Stellung-nahmen beziehen sich auf die Liebe Gottes zu den Menschen, dass alle Menschen unter dem Segen Gottes stehen und Jesus selbst bewusst den Kontakt zu den Menschen gesucht hat, die sich nicht in der Gesellschaftsmehrheit wiederfanden. Es gibt auch kleine Wutreden in denen der Ärger über die Amtskirche ausgedrückt, die lockere Handhabung von Segnungen für „Unnötiges“ beklagt und die kirchliche Ausgrenzung von Menschen verurteilt wird.
Sie können sich selber ein Bild von den Meinungen und Stellungnahmen machen. Besuchen Sie die Stiftskirche!